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Wie kommen die Kornwestheimer Vereine durch die Coronakrise? Welche Sorgen plagen sie, wie fühlen sich die Mitglieder? Diesen Fragen gehen wir in unserer Serie Vereine in der Pandemie nach. Heute: Eichenkreuz Kornwestheim. Von Sophia Herzog (Kornwestheimer Zeitung)

Artikel der Kornwestheimer Zeitung vom 29.03.2021

Viel, erzählt Hans-Michael Gritz, erster Vorsetzender des Eichenkreuzes Kornwestheim, geht gerade nicht: Der Verein, der wie jedes Sportangebot des CVJM und des Evangelischen Jugendwerks Württemberg den Namen „Eichenkreuz“ trägt, musste im Zuge der Corona-Pandemie das reguläre Programm fast auf null herunterfahren. Gemeinsame Trainings? Nicht möglich.

Normalerweise treffen sich die rund 120 Mitglieder des Sportvereins zum gemeinsamen Volleyball-, Beachvolleyballund Fußballspielen, mit den Volleyballgruppen ist der EK Kornwestheim sogar Teil der Freizeit- und Pokalrunde des Volleyball-Landesverbands. Bei den Eichenkreuz-Sportlern geht es in erster Linie nicht um den Leistungsgedanken, sondern um Spaß an Bewegung und gemeinsamen Erlebnissen. Anlaufstelle Nummer eins ist für die Mitglieder seit jeher der CVJM-Sportplatz am Oberen Klingelbrunnen. Wo aber normalerweise ab dem Frühsommer Bälle über die Netze gepritscht oder in Tore gekickt werden, bleibt es zumindest in naher Zukunft noch ruhig.

„Für die Menschen, die in unserem Verein Sport treiben, fehlt natürlich gerade diese Möglichkeit, sich gemeinsam zu bewegen“, weiß Hans-Michael Gritz. Dabei werde vor allem das Gesellige vermisst. „Sich beim Training zu treffen und danach vielleicht noch gemeinsam auszugehen, geht natürlich gerade nicht.“ Ganz eingeschlafen ist der Austausch untereinander aber nicht. Einige wenige Mitglieder würden sich hin und wieder, soweit die Kontaktbeschränkungen das zulassen, privat zusammentun. Und auch von Whatsapp-Gruppen der einzelnen Sportgruppen berichtet Gritz. „Die Mitglieder, die dort aktiv sind, halten auch über solche Kanäle den Kontakt.“

Besonders weh tut Hans-Michael Gritz die Absage der traditionellen Familienfreizeit: Wie jedes Jahr wollte der EK Kornwestheim im April oder Mai zu diesem Ausflug auf den Kapf im Schwarzwald laden. Dort liegt ein Sport- und Freizeitheim des Evangelischen Jugendwerks, in dem die Eichenkreuz-Mitglieder jedes Jahr unterkommen. „Wir haben versucht, die Familienfreizeit auch für dieses Jahr zu planen“, berichtet Gritz. Nun bemühen sich er und seine Kollegen darum, die Reise in den Schwarzwald wenigstens für 2022 wieder zu ermöglichen.

Immerhin: Trotz der Krise bleiben die Mitglieder des Eichenkreuzes Kornwestheim ihrem Verein treu. „Wir hatten kaum Austritte“, berichtet Gritz. „Und wenn, dann zum Beispiel durch Wegzug.“ Er hofft, dass die Vereinsmitglieder trotz der langen Pause wieder gut ins Training finden, sobald es wieder losgeht. „Ich freue mich darauf, wenn wir auf dem CVJMSportplatz wieder offen und frei gemeinsam trainieren können,“ sagt der erste Vorsitzende. Dass bald wieder etwas mehr Programm möglich ist, hofft er nicht nur für sich, „sondern besonders für die vielen jungen Familien mit Kindern bei uns im Verein.“